Patente sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, insbesondere auch
für die Universität. Durch das UG 2002 wurde das Aufgriffsrecht für
Diensterfindungen vom Bund auf die Universitäten übertragen.
Da diese mit Patenten recht wenig Erfahrung besitzen (im Gegensatz zu
einzelnen Fachrichtungen, welche schon bisher fleißig Patente
anmeldeten), wurde das uni:invent Programm geschaffen. Dadurch sollen
die Universitäten angeregt und in die Lage versetzt werden, ihre
Patentierungs- und Lizenzierungsaktivitäten zu verstärken.
Hierzu gehört die Information der direkt Betroffenen, wie
auch der "Umgebung" der Universität und sonstiger Interessierter.
Warum Patente?
Mit Hilfe eines Patentes kann ein
Erfinder z.B. eine Firma gründen ohne befürchten zu müssen, dass Andere
ihm mit seiner eigenen Erfindung Konkurrenz machen. Es dient daher als
Nachahmungsschutz und zur Sicherung eines Marktvorsprunges. An
Universitäten kann es weiters noch wissenschaftliche Anerkennung
bringen und als "Eintrittskarte" für Industriekooperationen dienen.
Der Patent-Day in Linz
Diese Veranstaltung soll nun den
Beschäftigten
wie auch der interessierten Öffentlichkeit (z.B. prospektive Gründer),
die Möglichkeit
bieten, sich über Patente zu informieren. Hierzu findet eine
Anzahl von Vorträgen statt, welche jeweils einzelne
Aspekte beleuchten.
Dies beginnt mit den Grundlagen (Was ist ein
Patent
und was bringt es?) und führt über die Vorschriften für
Diensterfindungen (Wann gehört eine Erfindung der Uni, wann dem
einzelnen Mitarbeiter? Auch in Privatfirmen von Bedeutung!) zum
Patentierungsverfahren. Zu letzterem zählen die Formulierung von
Patentansprüchen, die Suche in
Patentdatenbanken nach existierenden ähnlichen Erfindungen genauso
wie das eigentliche Patentierungsverfahren (national und internationale
Varianten, wie etwa das Europäische Patentverfahren).
Ein Patent sollte
sich jedoch nicht im reinen "Besitz" erschöpfen, daher
wird auch die Suche nach Lizenznehmern als eine Variante, und die
Gründung eines darauf basierenden Unternehmens als andere
Alternative dargestellt. Hierzu gehört auch die Bewertung von
Patenten, was insbesondere für eine Firmengründung bedeutsam sein kann.
Das Ende des Vortragsteils ist ein Erfahrungsbericht eines
ehemaligen Universitäts-Mitarbeiters, welcher sich mit einem
Patent selbständig machte.
Als Abschluss ist ein Roundtable mit den
Vortragenden und weiteren
Personen zum Thema "Universitäten und Patente – Seltene Freunde?"
geplant. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch
in informellen Gesprächen.
Wie Sie
davon
profitieren können
- Erlernen der Grundlagen von Patenten
- Die Rechte und Pflichten von Diensterfindern
- Einführung in die Suche nach existierendem Know-How über
Patente
- Grundlagen der Patentanmeldung: Mögliche Strategien;
wann, wo
und wie
- Kennenlernen der Möglichkeiten zur Verwertung von Patenten
Programm:
- Begrüßung
o.Univ.-Prof. Dr. Günter Pilz (Vizerektor für
Forschung der Universität Linz)
- Das uni:invent Programm:
Hintergrund und Einführung
Dr. Georg Buchtela (AWS Tecma)
- Grundlegendes über
Patente: Was ist ein Patent, was
bringt
es und was nicht
MMag. Dr. Daniela Huemer, LL.M. (Harvard) (Institut
für
Unternehmensrecht der Universität Linz)
- Die
Diensterfindung: Wann liegt eine solche vor, was
folgt
daraus
Mag. Therese Wagenhofer (Rechtsabteilung
der Universität
Linz)
Kaffeepause
- Die Formulierung von Patentansprüchen: Was braucht der
Anwalt dafür, Fallstricke
Dipl.-Ing. Gerhard Hübscher (Patentanwalt)
- Suche
in Patentdatenbanken: Wie findet man, was es schon
gibt
Ing. Mag. Dr. Susanna Slaby (Österreichisches
Patentamt)
- Die
Patentanmeldung: Wie meldet man ein Patent an
(inter-/national) und wie lange dauert dies
Dipl.-Ing. Reinhard Kinne (Patentanwalt)
Mittagspause
Kaffeepause
Büffet und Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch
in individuellen
Gesprächen